BRAUTKLEIDSUCHE – WO FANGE ICH AN?

Knopfleiste am Brautrücken wird zugeknöpftSofern Du noch ganz am Anfang Deiner Brautkleidsuche steht, stellst Du Dir vermutlich die Frage: WO SOLL ICH ANFANGEN? Gerade der erste Termin in einem Brautmodeladen ist oft sehr aufregend für die künftige Braut. Da kann es von Vorteil sein, sich darauf vorher ein wenig vorzubereiten. Suche schon vor dem ersten Anprobetermin nach Inspiration im Netz und sammele Bildmaterial von Kleidern, die Dich ansprechen. Finde heraus, welche Schnitte Dir auf Anhieb am besten gefallen. So kann die Beraterin im Brautmodeladen schonmal vorselektieren und gezielter Kleidervarianten für Dich heraussuchen. Das kann von Vorteil sein, denn so eine Anprobe von nur wenigen Brautkleidern kostet überraschend viel Zeit. Und häufig ist der Zeitrahmen eines Termins auf 1 – 1/2 Stunden begrenzt.

Darüber hinaus solltest Du Dir gut überlegen,  ob bei diesem ersten Termin wirklich die Mama, die Schwester, zwei Freundinnen, die Cousine und die Freundin der Freundin dabei sein müssen. Denn umso mehr Leute Dich zu so einem Termin begleiten, desto mehr Stimmen werden Dich beeinflussen wollen. Wenn Du dieses Vorhaben also in jedem Fall in Begleitung angehen möchtest: Schränke den erlauchten Kreis auf 1 bis maximal 2 Personen ein. So kannst Du vielmehr auf Deine eigene Stimme hören und herausfinden, was Dir gefällt.

Vielleicht hast Du auch bereits eine Vorstellung von der Stoffart, die Du Dir für Dein Brautkleid wünschst. Zum Beispiel wirken Brautkleider aus Duchesse-Satin oder Mikado extrem edel, erscheinen im Tragekomfort aber manchmal etwas schwerer. Kleider aus Chiffon, Seide, Tüll oder Organza dagegen sind in der Regel deutlich leichter. Vieleicht hast Du auch schon eine Vorstellung, ob Du auf viele Spitzenapplikationen sthst, oder eher einen schlichten Look bevorzugst. Kleider mit viel Spitze wirken sehr romantisch und verspielt, schlichtere Kleider eher modern und klassisch.

Und was sind die aktuellen Brautkleidertrends?

Im Jahr 2018 – so hat es die Interbride (die internationale Fachmesse für Hochzeits-, Braut- und Eventmoden) gezeigt, werden wir viele Brautkleider in neuen Farben wie Ivory-blush-pink (ein sehr zartes rosa), sand oder auch zweifarbige Kleider sehen. Hinsichtlich der Schnitte und Formen sind z.B. bauchfreie Brautkleider, in Anlehnung an die Modetrends der 70er und 80er Jahre, angesagt. Absolut en vogue seid Ihr aber auch mit Kleidern im Boho-Stil unterwegs, die wir auch in 2017 bereits vermehrt gesehen haben. Sie erinnern an die Hippie-Zeit und zeichnen sich durch leichte und fließende Stoffe aus. Ebenso der sexy Brautlook steht im kommenden Jahr im Vordergrund, durch Kleider mit auffälligen Cut-outs sowie tiefen Rückenausschnitten. Und auch die Meerjungfrauenkleider sind im Jahr 2018 nicht mehr wegzudenken. Auch der Naked-Dress-Trend setzt sich immer mehr durch – ist aber sicherlich eher etwas für alle (Mutigen), die sich einen super sexy und extravaganten Look wünschen.

Im Folgenden findet Ihr einen Überblick zu den gängigsten Kleiderschnitten und wie sie Eure Figur perfekt in Szene setzen:

A-Linie

Der wohl klassischste Schnitt unter allen Brautkleidern ist die A-Linie (Princess). A-Linie-Kleider zeichnen sich durch ein enges Oberteil, ein betontes Dekolleté und einen ausgestellten Rock aus. Hierdurch wird der Körper optisch gestreckt und der Körper erscheint größer, schlanker und femininer. Leichte Rundungen können gut karschiert werden. Du erkennst diesen Schnitt an der namensgebenden A-Form der Kleider.

Seinen Ursprung hat dieser Schnitt in den 50er-Jahren, wo er von Christian Dior entschwickelt wurde. Diesem Kleiderschnitt wirst Du voraussichtlich am häufigsten bei Deiner Brautkleidsuche begegnen. Die A-Linie ist wahnsinnig vielseitig: Du findest sie mit den unterschiedlichste Korsagen, Röcken und Verzierungen. Bei der A-Linie handelt es sich um einen sehr zeitlos-eleganten Schnitt, mit dem Du eigentlich wenig falsch machen kannst.

Meerjungfrau

Brautkleider im Meerjungfrauen-Stil (Fish-Tail) gehören neben den A-Linienkleidern zu einer der beliebtesten Kleiderformen. Da Meerjungfrauenkleider am Oberkörper und bis hinunter zu den Knien sehr eng anliegen und erst dann in einen ausgestellten Rock übergehen, spricht man auch von einer Sanduhr-Silhouette. Oberschenkel, Po und Hüften werden durch das enge Zusammenlaufen des Kleides stark betont.

Bevor Du Dich für diesen sinnlich-eleganten Schnitt entscheidet, solltet Du Dich fragen, ob diese sehr figurbetonte Passform Deine Figur wirklich perfekt in Szene setzt, und wie groß der Wohlfühlfaktor dabei ist. Du möchtest in einem Fish-Tail-Brautkleid schließlich nicht nur stehend vor dem Spiegel gut aussehen, sondern auch noch vernünftig laufen, tanzen und Dich hinsetzen können. Sonst sieht es leider schnell albern aus. Brautkleider im Meerjungfrauenstil eignen sich insbesondere für sehr schlanke Frauen mit einem schönen Po und weiblichen Hüften.

Eine Abwandlung vom Meerjungfrauen-Schnitt ist der Godet-Stil. Hier geht das Kleid bereits auf Höhe der Oberschenkelmitte in einen weiter ausgestellten Rock über. Wer den Meerjungfrauen-/oder Godet-Schnitt tragen kann, dem ist ein glamouröser und stilvoller Auftritt sicher.

Duchesse

In Deiner Hochzeit siehst Du die Vollendung Deines Mädchentraums, denn endlich kannst Du in die Rolle einer echten Prinzessin schlüpfen? Und Dein Kleid kann für diesen Anlass gar nicht prächtig und märchenhaft genug sein? Dann ist auf jeden Fall das em>Duchesse-Kleid (Ball gown) für Dich die richtige Wahl. Das Duchesse-Kleid zeichnet sich durch ein korsageartiges Oberteil mit einem sehr weit ausgestellten glockenförmigen Rock aus, der sein Volumen durch einen Reifrock unter dem Kleid bekommt.

Viele Duchesse-Kleider verfügen über aufwendige Verzierungen mit Strass, Perlen oder extravaganten Spitzenapplikationen. Es gibt sie aber genauso in weniger aufwendigen Ausführungen, beispielsweise eine Korsage mit Spitzenapplikation und einem schlichten, aber sehr edlen Satinstoff. Ähnlich wie die A-Linie kann das Duchesse-Kleid kleinere Problemzonen sehr gut kaschieren. Solltest Du jedoch von recht kleiner Statur sein, kann es durch den weit ausgestellten Rock auch schnell gedrungen wirken.

Empire

Brautkleider im Empire-Stil erkennst Du an der hochliegenden Taille, die direkt unter der Brust ansetzt. Ab der Taille geht das Kleid in einen meist leichten und fließenden Stoff über, der sich spielerisch um die Figur schmiegt. Brautkleider im Empire-Stil erinnern an die romantischen, mädchenhaften Erscheinungen eines Jane Austen Romans oder auch an die Gewänder griechischer Göttinnen. Die Schulterpartie und das Dekolleté werden durch diesen Schnitt sehr betont, während kleinere Problemzonen am Bauch unter dem fließenden Stoff sehr gut verschwinden. Solltest Du ein sehr zarter, romantischer Typ sein, den Du durch das Brautkleid unterstreichen möchtest, könnte dieser Schnitt für Dich die perfekte Wahl sein.

Kurze Brautkleider

Das kurze Brautkleid gewinnt immer mehr an Bedeutung – entweder als Variante speziell für das Standesamt, oder aber auch für Bräute, die sich in langen Kleidern einfach zu verkleidet fühlen. Gerade auch für Hochzeiten in den heißen Sommermonaten kann ein kurzes Brautkleid im Vergleich zu bodenlangen Kleidern einen super Tragekomfort bieten. Oder auch als zusätzliches Outfit für die abendliche Hochzeitsparty ist ein kurzes Brautkleid durchaus eine Überlegung wert. Besonders kleinen Bräuten mit tollen Beinen kann ein kurzes Brautkleid schmeicheln, große Bräute wirken in kurzen Kleidern allerdings meistens noch größer.

Doch natürlich ist „kurz“ gleich „kurz“ – bei der kurzen Brautmode gibt es sowohl die Mini-Variante, aber auch die knielange oder wadenlange Option. In allen drei Fällen stehen Deine Brautschuhe natürlich nochmal deutlich mehr im Rampenlicht als bei einem bodenlangen Kleid.

Und auf was muss ich sonst noch achten?

Nimm Dir bei der Brautkleidsuche in jedem Fall ausreichend Zeit und fang unbedingt früh genug an (1 – 1 1/2 Jahre vor der Hochzeit sind nicht ungewöhnlich), damit Dein Traumkleid auch noch niegel-nagel-neu beim Hersteller bestellt werden kann. Sofern Du schon recht spät dran bist mit der Brautkleidsuche, wirst Du meistens auf Kleider aus dem Brautmodeladen zurückgreifen müssen. Schau Dir Dein Traumkleid in diesem Fall genau an und prüfe es auf Tragespuren. Auch wenn Du Dir sicher bist, dein Traumkleid in einem Brautmodeladen gefunden zu haben, lieber nochmal eine Nacht über die Entscheidung schlafen! Denn Brautkleider sind nicht nur teurer als andere Abendmoden, sie können im Nachhinein meistens nicht mehr umgetauscht oder zurückgegeben werden.

Ist Deine Entscheidung für ein Kleid gefallen, bieten Dir die meisten Brautmodeläden den Service, das Kleid in einer lichtundurchlässigen Kleiderhülle im Laden bis zur Hochzeit aufzubewahren. Nachdem Du Dein Brautkleid gefunden hast, kannst Du Dich in aller Ruhe auf die Suche nach den passenden Brautschuhen und weiteren Accessoires begeben. Vielleicht benötigst Du zum Beispiel noch ein Jäckchen zum Brautkleid. Gerade in Deutschland haben wir bekanntermaßen auch in den Sommermonaten keine Schönwettergarantie. Da kann eine Möglichkeit zum Bedecken der Schultern durchaus sinnvoll sein und Deinem Look mehr Abwechslung verleihen.

Für den ersten Abstecktermin beim Schneider musst Du unbedingt Deine Brautschuhe mitnehmen, damit die Länge des Kleides entsprechend Deinen Absatzschuhen angepasst werden kann. Hiermit solltest Du allerdings bis maximal 6 Wochen vor der Hochzeit warten, damit Deine Figur nicht mehr allzu viel Zeit hat, sich vor der Hochzeit noch in irgendeine Richtung zu verändern. Es kommt nicht selten vor, dass die ein oder andere Frau in den letzten Wochen vor der Hochzeit noch ein paar Kilos verliert. Das lässt sich oft alleine durch die Aufregung und den Vorbereitungsstress nicht ganz vermeiden.